Entzündung am Zahnimplantat
Und nun?
Ein Zahnimplantat sorgt in der Regel für eine stabile und ästhetische Lösung bei Zahnverlust. Doch was, wenn plötzlich Schmerzen, Schwellungen oder Rötungen rund um den Zahnersatz auftreten? Solche Anzeichen können auf eine Entzündung hindeuten – ein Problem, das nicht nur unangenehm ist, sondern auch die Haltbarkeit des Implantats gefährden kann. Entscheidend ist jetzt, schnell zu handeln und die richtige Behandlung einzuleiten. Welche Ursachen hinter der Entzündung stecken können, welche Symptome Sie ernst nehmen sollten und welche Maßnahmen helfen, erfahren Sie im Folgenden.
Über Zahnimplantate
Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die wir in Ihren Kieferknochen einsetzen, um einen fehlenden Zahn zu ersetzen. Es besteht meist aus Titan oder Keramik und dient als stabile Basis für eine neue Zahnkrone.
Das Einsetzen eines Zahnimplantats erfolgt in mehreren Schritten: Zunächst wird das Implantat operativ in den Kieferknochen eingebracht. In der folgenden Einheilphase, die mehrere Wochen bis Monate dauern kann, verwächst es fest mit dem Knochen (Osseointegration).
Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, setzen wir ein Verbindungsstück (Abutment) auf das Implantat, auf dem wir schließlich die individuell angefertigte Zahnkrone befestigen. Das Ergebnis ist ein festsitzender, natürlich aussehender Zahnersatz mit hoher Funktionalität.
Zwei Hauptformen von Entzündungen am Zahnimplantat
Die meisten Zahnimplantationen verlaufen ohne Komplikationen und ermöglichen einen festen, langlebigen Zahnersatz. Moderne Materialien und fortschrittliche Techniken sorgen dafür, dass Implantate in den meisten Fällen problemlos einheilen und dauerhaft stabil bleiben. Dennoch kann es in einigen Situationen – wie bei jeder medizinischen Behandlung bzw. Operation – zu Folgeproblemen wie Entzündungen kommen.
Es gibt zwei Hauptformen von Entzündungen am Zahnimplantat:
Mukositis
Dabei handelt es sich um eine oberflächliche Entzündung des Zahnfleischs rund um das Zahnimplantat aufgrund von bakteriellen Belägen.
Periimplantitis
Diese fortgeschrittene Entzündung betrifft nicht nur das Weichgewebe um das Implantat, sondern auch den Kieferknochen.
Mehr über die einzelnen Entzündungsformen erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.
Mukositis: Entzündung der Schleimhaut rund um das Zahnimplantat
Eine Mukositis betrifft ausschließlich das Zahnfleisch und greift noch nicht den darunterliegenden Kieferknochen an. Ähnlich wie eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) bei natürlichen Zähnen ist sie in einem frühen Stadium noch reversibel – das heißt, sie kann mit der richtigen Behandlung und guter Mundhygiene vollständig ausheilen.
Auslöser einer Mukositis
Die Hauptursache für eine Mukositis sind Bakterien, die sich in Zahnbelägen auf dem Implantat oder an schlecht erreichbaren Stellen im Mundraum ansiedeln.
Zu den häufigsten Risikofaktoren dafür gehören:
- Unzureichende Mundhygiene
Verbleibende Speisereste und Beläge begünstigen die Vermehrung von Bakterien. - Rauchen
Nikotin verringert die Durchblutung des Gewebes und schwächt die Abwehrmechanismen. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag: „Zahnimplantat und Rauchen: Das müssen Sie wissen“ - Vorerkrankungen
Ein geschwächtes Immunsystem kann die Entzündungsreaktion verstärken. - Hormonelle Veränderungen
Hormonverschiebungen, z. B. in der Schwangerschaft, können das Zahnfleisch empfindlicher machen.
Symptome einer Mukositis
Die Erkrankung zeigt sich meist durch:
- Rötungen und Schwellungen des Zahnfleischs in der Nähe des Implantats
- Zahnfleischbluten beim Zähneputzen oder bei Berührung
- Druckempfindlichkeit bzw. unangenehme Gefühle in der betroffenen Region
- Mundgeruch
Behandlung der Mukositis
Die Entzündung ist in einem frühen Stadium noch vollständig heilbar, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Das Ziel der Therapie besteht darin, die bakterielle Entzündung zu stoppen und das Gewebe rund um das Implantat zu regenerieren.
So läuft die Behandlung in unseren Zahnarztpraxen in Düsseldorf und Kaarst ab:
- Professionelle Zahnreinigung
Um Entzündungen rund um das Implantat zu bekämpfen, ist eine PZR unerlässlich. Dabei entfernen wir Plaque und Zahnstein gezielt von der Implantatoberfläche und aus dem Zahnfleischbereich. Auf diese Weise beseitigen wir bakterielle Ablagerungen. Abschließend sorgt eine Politur der Implantatkrone dafür, dass sich Bakterien weniger leicht erneut anlagern können – ein wichtiger Schritt für die langfristige Gesundheit des Implantats. Mehr dazu erfahren Sie auch hier: „PZR Implantate: Wie wichtig ist die professionelle Zahnreinigung bei Zahnersatz?“ - Medikamentöse Behandlung
Bei einer ausgeprägten Mukositis können zusätzliche Maßnahmen erforderlich sein. Antibakterielle Gele oder Spüllösungen helfen, Keime direkt vor Ort zu bekämpfen, während desinfizierende Einlagen im entzündeten Bereich die Heilung unterstützen. In seltenen Fällen kann auch eine Antibiotikatherapie notwendig sein, wenn die Infektion sich anders nicht kontrollieren lässt.
Periimplantitis: Entzündung mit möglichen Folgen für Kieferknochen und Implantat
Die Periimplantitis ist eine fortgeschrittene Entzündung rund um ein Zahnimplantat, die nicht nur das Zahnfleisch, sondern auch den Kieferknochen betrifft. Sie ähnelt einer Parodontitis bei natürlichen Zähnen und kann unbehandelt zu einem Abbau des Kieferknochens und schließlich zum Verlust des Implantats führen.
Auslöser einer Periimplantitis
Die Hauptursache ist eine bakterielle Infektion durch Zahnbeläge, die sich am Implantathals und im umliegenden Gewebe ansiedeln.
Zu den wichtigsten Risikofaktoren dafür gehören:
- Vernachlässigte Mundhygiene
Bleiben bakterielle Ablagerungen bestehen, kann die Entzündung fortschreiten. - Rauchen
Durchblutungsstörungen im Gewebe verlangsamen die Abwehrreaktion und begünstigen den Knochenabbau. - Diabetes oder andere Erkrankungen
Bestimmte Grunderkrankungen können das Risiko für Komplikationen nach dem Setzen von Implantaten erhöhen. - Übermäßige Belastung des Implantats
Beispielsweise Zähneknirschen kann Mikrotraumata verursachen. - Nicht behandelte Mukositis
Eine oberflächliche Entzündung kann in eine Periimplantitis übergehen, wenn keine frühzeitige Diagnostik und Behandlung erfolgt.
Symptome einer Periimplantitis
Die Entzündung des Implantatbetts macht sich folgendermaßen bemerkbar:
- Rötung und Schwellung des Zahnfleischs
- Zahnfleischbluten und Eiteraustritt bei Druck auf das Gewebe
- Freiliegendes Implantatgewinde durch Rückgang des Zahnfleischs
- Schmerzen sowie Druckempfindlichkeit im Bereich des Implantats
- Mundgeruch und unangenehmer Geschmack im Mund
- In fortgeschrittenen Fällen: Lockerung des Implantats
Behandlung der Periimplantitis
Da die Periimplantitis den Kieferknochen schädigt, kann sie langfristig zum Implantatverlust (s. u.) führen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um den Knochenabbau zu stoppen und das Implantat zu erhalten.
Die Therapie erfolgt – abhängig vom Schweregrad – folgendermaßen:
- Nicht-chirurgische Behandlung (bei leichter bis mittelschwerer Periimplantitis)
Wie bei der Mukositis beginnen wir auch hier mit einer professionellen Reinigung, bei der wir bakterielle Beläge und Zahnstein mithilfe spezieller Techniken entfernen. Ergänzend setzen wir – je nach Fall – eine antibakterielle Therapie mit speziellen Spüllösungen, Gelen oder Medikamenten ein, um so die Keimbelastung zu reduzieren. Falls das Implantat durch eine falsche Belastung beeinträchtigt wird, kann zudem eine Anpassung der Krone erforderlich sein, um den Heilungsprozess zu unterstützen. - Chirurgische Behandlung (bei fortgeschrittener Periimplantitis mit Knochenabbau)
Bei einer fortgeschrittenen Periimplantitis kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden, um das Implantat zu erhalten. Dabei wird das Zahnfleisch vorsichtig geöffnet, um tiefsitzende bakterielle Beläge gründlich zu entfernen. Falls bereits ein Knochenabbau stattgefunden hat, kann dieser mithilfe eines Knochenaufbaus oder spezieller Membranen regeneriert werden. Zusätzlich wird die Implantatoberfläche behandelt und zur Förderung der Heilung geglättet oder mit regenerativen Materialien versehen. In schweren Fällen, wenn der Knochenabbau zu weit fortgeschritten ist oder das Implantat seine Stabilität verloren hat, bleibt als letzte Option die Entfernung des Implantats. In manchen Fällen können wir dies jedoch später neu einsetzen.
Führt eine Entzündung am Implantat immer zum Implantatverlust?
Eine Entzündung bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Zahnersatz verloren geht. Der Verlauf hängt davon ab, wie früh die Entzündung erkannt und behandelt wird.
Implantatverlust droht, wenn
- eine bestehende Periimplantitis unbemerkt bleibt und fortschreitet.
- der Knochenabbau bereits stark fortgeschritten ist.
- das Implantat wackelt oder sich bereits gelockert hat.
- entzündungshemmende und regenerative Therapien nicht mehr ausreichen.
Weitere Infos zum Thema erhalten Sie hier: „Implantatverlust: Das sind die Ursachen“
Entzündung am Zahnimplantat: Diagnostik und Behandlung bei Zahn³ in Düsseldorf und Kaarst
Sie sehen: Eine konsequente Nachsorge nach einer Implantatsetzung ist sehr wichtig! Regelmäßige Besuche einer unserer Zahnarztpraxen in Düsseldorf oder Kaarst sowie eine gute Mundhygiene sind der beste Schutz vor Entzündungen und langfristigen Komplikationen.
Wir stehen Ihnen in allen zahnärztlichen Belangen mit Fachwissen und Erfahrung zur Seite.
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Bild: © Марина Демешко / stock.adobe.com
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