Keramik-Implantat
Wissenswertes zum metallfreien Zahnersatz
Zahnverlust kann aus verschiedenen Gründen auftreten – so z. B. durch Karies. Wenn die Zahnfäule nicht behandelt wird, kann sie tief in den Zahn vordringen und das Zahninnerste sowie den Zahnnerv beschädigen. Dies kann zu starken Schmerzen und letztendlich zum Verlust des betroffenen Zahns führen.
Eine weitere Ursache für Zahnverlust ist Parodontitis, eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats. Unbehandelte Parodontitis kann den Kieferknochen abbauen, der die Zähne stützt, und zu Lockerung der Zähne führen. Im schlimmsten Fall kommt es zum Zahnverlust. Aber nicht nur Zahnerkrankungen, sondern auch Unfälle oder Sportverletzungen können die Zähne beschädigen.
In jedem Fall ist es wichtig, die entstandene Zahnlücke (oder die entstandenen Zahnlücken) mit Zahnersatz zu versorgen. Das Mittel der Wahl stellen heutzutage Zahnimplantate dar. Ein mögliches Material für die künstliche Zahnwurzel ist Keramik. Was Sie über Keramik-Implantate wissen müssen, erklären wir Ihnen im Folgenden.
Keramik: Vielfältige Nutzung in der Medizin
Keramik ist ein vielseitiges Material, das aus anorganischen, nichtmetallischen Verbindungen hergestellt wird. Es besteht aus einer Mischung von Oxiden, Nitriden, Karbiden oder anderen chemischen Verbindungen, die bei hohen Temperaturen gebrannt werden, um eine harte, feste und nichtmetallische Struktur zu bilden.
Aufgrund seiner ausgezeichneten biokompatiblen Eigenschaften, der hohen Haltbarkeit und Beständigkeit gegenüber Chemikalien eignet sich Keramik optimal für verschiedene Anwendungen in der Medizin – so bei uns der Zahnmedizin. Keramische Materialien verwenden wir in unseren Zahnartpraxen in Düsseldorf und Kaarst häufig für Zahnimplantate, Zahnkronen, Inlays, Onlays und Brücken – und das voller Überzeugung.
Keramische Werkstoffe sind aber auch für die Orthopädie interessant, z. B. als künstliche Gelenke und Knochenimplantate. In der Augenheilkunde dienen sie der Herstellung von künstlichen Linsen und anderen Augenimplantaten. Darüber hinaus kommt Keramik in einigen Teilen von Hörgeräten zum Tragen, da es u. a. eine gute Schalldämmung bietet.
In der Medizintechnik dient das Material der Herstellung von Röntgen- und Ultraschallsonden und findet als Bauteil von Computertomographen und Magnetresonanztomographen Verwendung. Darüber hinaus ist Keramik auch wichtig für die medizinischen Labortechnik – als Werkstoff für die Herstellung von Laborgeräten und -instrumenten.
Diese Vorteile haben Keramik-Implantate
Ausgezeichnete Biokompatibilität
Keramik-Zahnimplantate sind biokompatibel. Das bedeutet, dass der Körper sie sehr gut akzeptiert. Sie lösen in der Regel keinerlei allergische Reaktionen oder Abstoßungsreaktionen aus. Dies ist besonders wichtig, wenn es um den Einsatz im Mundraum geht.
Perfekte Ästhetik
Keramik-Implantate haben eine natürliche zahnähnliche Farbe und Lichtdurchlässigkeit. Das macht sie aus ästhetischer Sicht sehr ansprechend. Sie bieten eine optimale ästhetische Integration in das natürliche Gebiss, da sie sich optisch den umliegenden Zähnen anpassen. Selbst wenn das Zahnfleisch dünner werden sollte, bleibt ein Keramik-Implantat in der Regel kaum erkennbar.
Hypoallergen
Ein Keramik-Implantat enthält keine Metalle, die allergische Reaktionen bei empfindlichen Personen auslösen könnten. Es eignen sich daher besonders für Patientinnen und Patienten, die sie auf einen metallfreien Zahnersatz wünschen.
Langfristige Stabilität
Implantate aus Keramik sind stabil und langlebig. Sie können über Jahrzehnte hinweg hohen Belastungen standhalten. Gegenüber den meisten chemischen Einflüssen, einschließlich Säuren und Basen, sind sie resistent. Sie oxidieren nicht und reagieren auch nicht mit ihrer Umgebung. Sie lösen sich auch nicht auf.
Diese Nachteile können Keramik-Implantate haben
Kostenaufwand
Keramik-Zahnimplantate können teurer sein als Titan-Implantate.
Chirurgischer Eingriff nötig
Die Implantation von Keramik-Zahnimplantaten erfordert einen invasiven chirurgischen Eingriff. Wie bei jeder anderen medizinischen Prozedur bestehen dabei die üblichen Risiken wie mögliche Infektionen, Blutungen und Schmerzen.
In manchen Fällen Kieferknochenaufbau erforderlich
Ein weiterer Aspekt, der zu berücksichtigen ist, ist die eventuelle Notwendigkeit eines Kieferknochenaufbaus. Dieser ist angezeigt, wenn Ihr bestehender Knochen nicht ausreichend hoch bzw. dick genug ist, um das Implantat sicher zu unterstützen.
Bruchgefahr
Obwohl Keramik in der Regel sehr haltbar, stabil und widerstandsfähig ist, kann es im Vergleich zu Titanimplantaten spröder sein und ein geringfügig höheres Risiko für Brüche aufweisen. Dies allerdings nur in Extremsituationen oder bei unzureichender Implantatpflege.
Implantatlänge
Keramik-Implantate sind möglicherweise nicht so lang wie Titan-Implantate, was ihre Anwendung in bestimmten Fällen, insbesondere bei einem starken Knochenverlust, einschränken kann.
Verbindungstechnik
Die Verbindung zwischen dem Keramik-Implantat und der darauf platzierten prothetischen Krone kann anspruchsvoller sein als bei Titan-Implantaten. Dies erfordert eine sorgfältige Planung und Anpassung – doch keine Sorge: In unseren Praxen in Düsseldorf und Kaarst kennen wir uns bestens aus!
Längere Behandlungszeit
Der Prozess der Osseointegration (Einheilen des Implantats in den Knochen) kann bei Keramik-Implantaten möglicherweise länger dauern als bei Titan-Implantaten. Das kann die Gesamtdauer der Behandlung verlängern.
Mögliche Entzündungen
Es ist wichtig, dass Sie das Implantat nicht übermäßig belasten und die Wunde sorgfältig pflegen. Andernfalls besteht das Risiko einer Entzündung des Zahnfleisches um das Implantat herum. Diese geht mit Schmerzen, Schwellungen und Blutungen einher.
Auch eine Periimplantitis ist möglich, eine Entzündung, die den umliegenden Kieferknochen betrifft. Die Behandlung der Periimplantitis ist oft komplex und umfasst in der Regel eine gründliche Reinigung sowie möglicherweise die Entfernung des Implantats.
Implantatverlust
Trotz einer erfolgreichen Implantation besteht in einigen Fällen die Möglichkeit, dass das Zahnimplantat verloren geht. Verschiedene Faktoren können damit in Verbindung stehen, darunter Infektionen im Bereich des Implantats, unzureichende Knochenintegration, Überbelastung, nachlässige Mundhygiene oder Rauchen. Zusätzlich können Erkrankungen wie Diabetes oder Osteoporose die Gesundheit des Knochens beeinflussen und das Risiko von Komplikationen bei Zahnimplantaten erhöhen.
Alternative für Zahnimplantate aus Keramik: Titan-Implantate
Wie bereits angeteasert, gibt es noch ein anderes Material für die künstliche Zahnwurzel: Titan. Diese Zahnersatzmöglichkeit ist ebenfalls biokompatibel und bekannt für ihre hohe Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit. Implantate aus Titan können optisch allerdings sichtbarer werden, wenn Ihr Zahnfleisch zurückgeht oder an sich dünn ist.
Mehr zu dieser Variante der künstlichen Zahnwurzel erfahren Sie hier: „Titan-Implantat: Das müssen Sie über den Zahnersatz wissen“
Keramik-Implantat bei Zahn³ in Düsseldorf und Kaarst
In unseren Zahnarztpraxen in Düsseldorf und Kaarst sind wir auf das Thema Zahnimplantate spezialisiert. Wir bieten Ihnen sowohl Titan- als auch Keramik-Implantate an. Gerne sind wir auch für Sie da, um Ihren Zahnverlust auszugleichen! Gemeinsam besprechen wir, welche Zahnersatz-Lösung die beste in Ihrem individuellen Fall ist. Kontaktieren Sie uns einfach!
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